Verrückter Gaul - oder "Crazy Horse"

Das Crazy Horse Memorial ist eine sich im Bau befindende Skulptur des Indianerhäuptlings Crazy Horse, die in monumentaler Größe in einen Berg gehauen wird. Im Vordergrund des Bildes ist die Skulptur zu sehen, wie sie eines Tages in fertigem Zustand zu bewundern sein soll. Im Hintergrund befindet sich der tatsächliche Berg, in den bisher der Kopf des Oglala-Lakota-Indianers zu sehen ist. Der Bau erstreckt sich über einen so langen Zeitraum, da er nicht durch staatliche Gelder, sondern durch die gemeinnützige Crazy Horse Memorial Foundation finanziert wird. 

Diese Stiftung geht auf den Bildhauer Korczak Ziolkowski und seine Familie zurück, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, das Monument zu errichten. Im Jahr 1939 wurde Korczak von Henry Standing Bear, damaligen Häuptling der Sioux-Indianer, beauftragt, ein Denkmal für die Indianer zu gestalten. 1948 begann Korczak dann zunächst allein, später mit seinen Söhnen und weiteren Helfern, tonnenweise Gestein aus dem Felsen zu sprengen und das Gesicht des Häuptlings zu gestalten. Seit 1998 ist dieses fertig, doch es ist nicht abzusehen, wann das gesamte Denkmal vollständig errichtet sein wird. Ziolkowski verstarb 1982, seine Frau Ruth 2014, doch sieben der insgesamt zehn Kinder setzen die Arbeit am Fels weiter fort.

 

Auch wir hatten die Gelegenheit, uns das monströse Denkmal oder eher gesagt das, was davon bereits fertig gestellt wurde, anzuschauen. Nachdem wir im von der Crazy Horse Memorial Foundation betriebenen Indianermuseum einen Film zur Entstehung des Monuments gesehen hatten, haben wir uns dort weiter umgeschaut und viel über die lokalen Indianerstämme erfahren. In einem angrenzenden Raum, der einer kleinen Markthalle ähnelte, haben Indianer verschiedener Stämme zudem handgefertigte Schmuckstücke vertrieben. Neben potenziellen Souvenirs bot dies vor allem die Gelegenheit, mit den Frauen ins Gespräch zu kommen und mehr über deren Leben, Arbeit und die verschiedenen Symbolen auf den Schmuckstücken zu erfahren. Dieser Austausch gemeinsam mit dem beeindruckenden Ausblick auf Crazy Horse machten den Stopp zu einem besonderen Erlebnis. 

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